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26 Januar 2013

umständliche Umstände, mögliche Möglichkeiten und eifrige Ameisen

Hallo...

und ein schönes Wochenende allen denen die sich jetzt noch auf den Weg machen müssen, um ihren Kühlschrank mit Köstlichkeiten zu füllen. Uns sind ja, wie der eifrige Leser schon festgestellt haben wird, die ein oder anderen Unterschiede zwischen dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Deutschland aufgefallen. Nicht immer zum Besten, aber dafür immer öfter. 
Essen zum Beispiel. Muss man ja, es sei denn, man isst Science ("EAT SCIENCE!"). Schmeckt lecker, ist aber auf Dauer sehr einseitig und kann zu Mangelerscheinungen führen. Also bestückt man doch besser seinen Kühlschrank mit Ausgewogenem und Erlesenem aus dem Delikatessen Supermarkt an der 86th Straße. Bisher haben wir das auch immer fleißig gemacht. In der Regel am Wochenende, da man unter der Woche ja Science isst und wie ihr wisst, bringen diese Mahlzeiten immer sehr ausgiebiges Speisen mit sich. 

Die "Umstände" in diesem Land sind ja sehr "umständlich", so muss man, wenn man seinen Kühlschrank mit einem Wocheneinkauf füllen möchte, doch reichlich Ware aus dem Supermarkt nach Hause schleppen. So wie alles hier am Wochenende aus den Nähten platzt, sind auch die Supermärkte am Wochenende zum Bersten mit hungrigen ausgemergelten New Yorkern gefüllt, die sich gegenseitig den organic Rucola aus den Einkaufswägen klauen. Man schiebt sich also durch das Gewühl der Einkaufsameisen und sammelt. Wie eine Ameise fühlt man sich dann auch, hat man es  geschafft den Einkauf in seinem 80 Liter Rucksack zu verstauen. Nur noch 10 Blocks zu Fuss, oder mit der überfüllten U-Bahn zurücklegen und schon sind die Einkäufe im Nest. Man hat danach tatsächlich keine Lust mehr auf food shoppen. Unhappy consumer.

Wir hatten es doch gerade von Möglichkeiten. Wie wir gelernt haben, kann man sich seine Einkäufe auch von anderen Ameisen nach Hause buckeln lassen. Wirklich?! Ist ja toll! Und sooo preiswert. Also gleich mal ausprobiert. Für 10 Tacken schaffen einem dann motivierte Schlepperameisen die Einkäufe in den Vierten Stock, weil bis in den Sechsten Stock wird nicht geliefert. Schade für euch Penthouse Besitzer, Pech gehabt. Schon mal nicht schlecht. Trotzdem muss man dafür aber immer noch durch den Wahnsinn des Einkaufsameisenhaufens mit den garstigen organic Rucolaelstern. Neeee! Das geht noch besser. Und Tatsache, man muss noch nicht mal mehr sein Haus verlassen, um seinen Kühlschrank zu befüllen. FRESH DIRECT! Tolle Erfindung. Brave Delivery-Ameisen, bei denen man Online seine Einkaufsliste hinterlegt und innerhalb eines Tages die Köstlichkeiten in Empfang nimmt. Selbst für Penthouse Besitzer geeignet und so entspannend. Wochenende, wir haben dich wieder! Supermarkt an der 86th Straße, es tut uns leid. Delivery-Ameisen, am Mittwoch kommt die nächste Order. Bleibt nur noch zu sagen: "Aldi Süd, denk mal darüber nach." 

Pfia god, eure happy consumer.




17 Januar 2013

UPS return to sender

Das fängt ja gut an... Also das Jahr meine ich. Dass in diesem Land oder vielleicht auch nur in dieser Stadt eh schon alles verloren scheint, ist uns ja schon länger klar.  Seit vier Tagen bereits versuche ich vergebens ein Paket mit Blutproben innerhalb der USA zu verschicken. Um genau zu sein, soll es mit dem Flieger nach Kalifornien versandt werden. In dieser Zeit habe ich es schon zweimal zurückbekommen. Habe es mir sozusagen selbst besonders kostengünstig per overnight express geschickt. Dazwischen habe ich immer mit vielen netten, wirklich kundenfreundlichen Mitarbeitern telefoniert. Die Leute in den Service hotlines werden übrigens auch böse, wenn man sie anschreit. Wollte ich schon immer mal ausprobieren. Service wird hier ja angeblich großgeschrieben. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass Service in diesem Land nur darin besteht, dass übereifrige Kellner tausendmal dein Glas mit ekligem Chlorwasser auffüllen und am Ende 20% Trinkgeld dafür kassieren. Alle anderen Services sind eigentlich Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Leute, die gerne ihren supervisor was fragen und letzlich doch nichts können. 
Wenn ich das Paket morgen früh jedenfalls wieder in den Händen halten darf, kündige ich! Dann darf sich jemand anderes um die Rettung radiologischer Studien kümmern. Es ist schon sehr verwunderlich, dass in einem Krankenhaus keiner weiss, wie man tatsächlich Blutproben verschickt. Vielleicht verschicken die sonst immer Erdbeersaft zum analysieren. Anders ist das ja nicht zu erkären. Krank wird man da besser nicht. Ich kenne jetzt jedenfalls den kompletten Katalog an shipping Richtlinien auswendig und könnte als Doug Heffernan anheuern. 
In meinem Vorstellungsgespräch bat mich mein Chef noch, doch unbedingt die deutsche Ordnung und Genauigkeit beizubehalten. Der tägliche Versuch das umzusetzen, fühlt sich an, wie wenn man auf Granit beisst. Und ihr könnt mir glauben, auch das habe ich schon wahrhaftig ausprobiert. Bleibt also nur Daumen drücken und auf bessere Zeiten hoffen...

10 Januar 2013

Adorkable freaks

Hallo! Vor ein paar Wochen waren wir mal wieder auf einem Konzert in der Mercury Lounge. Bei meiner Suche nach Hörbarem bin ich auf Hank and Cupcakes gestoßen. Mag vielleicht an meiner Vorliebe für den Namen Hank liegen. Jedenfalls möchte ich euch diese Kapelle sehr ans Herz legen. Die Band aus Brooklyn besteht aus zwei Musikern, einem Bassisten (Hank) und einer Schalgzeugerin/Sängerin (Cupcake) und erzeugen sehr Nettes mit dem Ihnen zur Verfügung gestellten. Macht euch selbst ein Bild.

 
Wo wir schon bei Bands mit Musikern sind, die Hank heißen, sollte ich euch auch noch von unserem Ausflug zum House of Vans nach Williamsburg erzählen. Letzten Sommer waren Ela und Bernhard zu Gast und als abendliches Unterhaltungsprogramm haben wir sie zu eben genannter Skatehalle des bekannten Schuhfabrikanten gezerrt, um bei Freibier, Moskitos und angenehmen 30°C einer erlesenen Selektion feinster Klänge zu frönen. Kurzum, Turbonegro aus Norwegen haben für lau, aber mit reichlich Freibier im Gepäck im House of Vans aufgespielt. JUHU! Handsome Hank, der Frontmann von Turbonegro ist es allemal Wert nach Brooklyn zu reisen. Mittlerweile ziehrt ein riesiges Katzentattoo seinen wundervoll geformten Bauch. Also dann Tiger zeig uns was du kannst. Enjoy bis zum bitteren Ende bitte schön.


Chicago: Du denkst du bist am Meer.

Moinsen, da war doch noch was. Letzten Sommer, ich erinnere mich düster an einen Trip. Wir wollten doch jemanden besuchen. Dr N., ein Spetzl aus Deutschland, arbeitet seit einigen Jahren in den USA und lebt zur Zeit im beschaulichen Ann Arbor (MI). Leider hat Ann Arbor keinen "richtigen" Flughafen und auch keine wirklichen Sehenswürdigkeiten (nix für ungut, kann ja keiner was dafür). Also beschließt man sich in Chicago, der nächsten größeren Stadt zu treffen. Die haben zumindest einen Flughafen und auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit.
Hier ein paar Impressionen von unserem Trip in die drittgrößte Stadt der USA.



Aussicht über die Skyline von Chicago vom John Hancock Center.

Chicagos eigener Stadtstrand. Bei 40°C Außentemperatur eine willkommene Abkühlung. Du denkst du bist am Meer. Toll!



































Wrigley Building am Chicago River.  Am Ufer des Flusses bieten Veranstalter Touren an, auf denen man über dem Wasserweg die Vielfältigkeit der Chicagoer Architektur bestaunt. Bei 100°F keine gute Idee. Sonnenstichgarantie!


Die Straßen von Chicago im Hochsommer, ein Thor der denkt es treibt sich irgendjemand bei diesem Wetter draußen herum. Crazy germans. Selbst im Schatten der Tube kein Mensch weder weit noch breit.





Deep-dish Pizza. Überbewerteter Pfannenfladen, ertränkt in Tomatensoße. Dem Ami schmeckt es! Bei der Gluten-freien Variante wird der Teig der Pizza durch Wurst ersetzt. Mmmmh, Wurst! Es gibt auf jeden Fall viel zu Erleben in Chicago. Als wichtiger Hinweis sei noch vermerkt, diese Stadt nicht am heißesten Wochenende des Jahres zu besuchen. Und wieder einmal bleibt zu sagen: großartige Stadt und Lektion gelernt.